Stadtfotograf

Nach dem Prinzip der „Stadtschreiber“ bietet die Freiburger Bürgerstiftung seit 2006 jungen FotografInnen die Möglichkeit, die Stadt „mit dem Blick von außen“ festzuhalten und ihre Arbeiten in einer öffentlichen Ausstellung zu präsentieren – keine touristischen Idyllen, sondern Bilder vom Leben in Freiburg.

Üblicherweise kann ein Nachwuchsfotograf während eines sechswöchigen Stipendiums in Freiburg leben und arbeiten. Die Auswahl erfolgt alle drei Jahre durch eine Jury. Die Bürger der Stadt erhalten so im Laufe der Zeit qualitativ hochwertige Fotoausstellungen über ihre Stadt, deren Verbindendes der „Blick von außen“ ist.

Als Testläuferin für das Stipendium startete 2006 die Hamburger Fotografin Silke Goes mit dem Thema Wohnen in Freiburg. Silke Goes stellte Wohnzimmer ihren Bewohnern gegenüber. Ihre Bilder hängen als Dauerleihgabe im Gästehaus der Katholischen Akademie. Erste Nachwuchsstipendiatin wurde 2008 Astis Krause Fachhochschule Hannover, die Arbeiten in Freiburg dokumentiere. Eines ihrer Bilder gewann den 1. Preis eines Wettbewerbs, der zum 60-jährigen Bestehen des Bundesverbands Deutscher Stiftungen ausgelobt wurde. Nele Gülck legte 2010 mit Jugend in Freiburg nach. Alle Ausstellungen fanden im Wentzingerhaus statt, waren sehr gut besucht und werden bis heute in Freiburger Kantinen, Gästehäusern, Hotels und Schulen gezeigt. Zur Feier der 50-jährigen Städtepartnerschaft mit Innsbruck ging 2013 das Stipendium an die Innsbruckerin Claudia Fritz. Ihre Ausstellung Wem gehört die Stadt? war im Wentzingerhaus und im Augustinum zu sehen. Inzwischen kann die Dauerleihgabe im Green City Hotel in Freiburg besichtigt werden.

WE CROSS BORDERS – Stadtfotografen 2016

2016 kamen unsere StadtfotografInnen aus Syrien, dem Irak und Afghanistan. Sie waren vor Krieg, Verfolgung und Armut aus ihren Heimatländern geflohen. Über Monate haben sie ihren Blick auf ihre neue Heimat, die Stadt Freiburg und ihre Menschen dokumentiert. Gemeinsam mit der Fotografin Britt Schilling und der Filmemacherin Reinhild Dettmer-Finke entstand eine eindrucksvolle Intervention, in der die Neu-FreiburgerInnen ihre Eindrücke, Erinnerungen und Hoffnungen mit den BesucherInnen teilen. Die Ausstellung wurde erstmals 2016 im Museum Natur und Mensch in Freiburg gezeigt. Weitere Ausstellungsorte waren: Glashaus Rieselfeld (2016), Forum Merzhausen (2017).

Großzügige finanzielle Unterstützung erhält das Projekt durch den Freiburger Flüchtlingsfonds, die Wilhelm Oberle Stiftung und die BIB FAIR BANKING Stiftung, sowie durch viele Zeitstifter und Zeitstifterinnen. Die Fotoarbeiten werden unterstützt vom Fotofachlabor Peter Trenkle. Bei allen möchten wir uns ganz herzlichen bedanken.

WE CROSS BORDERS – Der Film:
https://vimeo.com/284696318