strafraum – absitzen in freiburg

Fotoausstellung ab Juni 2020 an den Außenmauern der JVA Freiburg

Ein Foto- und Informationsprojekt der Freiburger Bürgerstiftung im Jubiläumsjahr 2020 der Stadt Freiburg gemeinsam mit der JVA Freiburg, dem Max-Planck-Institut zur Erforschung von Kriminalität, Sicherheit und Recht, dem Kommunalen Kino und der Evangelischen Hochschule Freiburg.

„Ins Auge, in den Sinn“ (BZ-Artikel zur Eröffnung 23.06.2020)

Die Ausstellung ist ab dem 20. Juni individuell zugänglich. Veranstaltungen und Führungen ab September 2020. Ort: JVA, Hermann-Herder-Straße 8, 79104 Freiburg

Unsere Idee
Die Justizvollzugsanstalt Freiburg (JVA) liegt zwar mitten in der Stadt, wird aber als „Blinder Fleck“ häufig vergessen und verdrängt. Das gilt auch für die Menschen, die dort in der Regel Jahrzehnte ihres Lebens verbringen müssen oder dort arbeiten.
Mit unserem Foto- und Informationsprojekt wollen wir diesen verdrängten Teil der Stadt für die Stadtbevölkerung „sichtbar“ machen und eine Auseinandersetzung mit Strafvollzug, Resozialisierung und Wegen zurück in die Gesellschaft anregen.

„Strafraum – Absitzen in Freiburg“ wurde von Britt Schilling (Fotografin) und Reinhild Dettmer-Finke (Filmemacherin) unter dem Dach der Freiburger Bürgerstiftung in Zusammenarbeit mit der JVA Freiburg anläßlich von 900-Jahre Freiburg initiiert.

Die Ausstellung
Britt Schilling, die seit über drei Jahren als Ehrenamtliche am wöchentlichen Gesprächskreis mit Gefängnispfarrer Michael Philippi in der JVA teilnimmt, setzt sich künstlerisch mit der Thematik „Transparenz“ auseinander.

Über neun Monate werden auf Außenmauern der JVA ihre vierzig großformatigen Fotoarbeiten öffentlich zugänglich sein. Entlang der Hermann-Herder-Strasse ist das Innere von zwanzig Hafträumen zu sehen. Eine zweite Fotostrecke zeigt die Gefangenen selbst auf Stühlen sitzend in einer Rückenansicht, um ihre Anonymität zu wahren. Nur im Innenbereich sind sie von vorne zu sehen und machen so die Mauer durchlässig.

Aus den Fotoplanen werden in der JVA Taschen gefertigt. Die Einnahmen aus dem Verkauf gehen in einen Opfer-Fonds.

Das Begleitprogramm
Reinhild Dettmer-Finke ist Projektleiterin und auch für das Begleitprogramm verantwortlich. Ab Herbst 2020 wird es parallel zur Fotoausstellung ein Informationsprogramm mit dem Max-Planck-Institut zur Erforschung von Kriminalität, Sicherheit und Recht, dem Kommunalen Kino und der Evangelischen Hochschule Freiburg geben. In Veranstaltungen und Filmen fragen wir „Wozu straft eine Gesellschaft?“, untersuchen den Balanceakt „Zwischen Freiheit und Sicherheit“ und interessieren uns für „Alternativen zum Strafvollzug“. Die Veranstaltungstermine werden in Kürze bekannt gegeben.

Das Buch
Wie geht es Menschen, die Jahrzehnte ihres Lebens hinter Gefängnismauern verbringen? Das Buch „Strafraum – Absitzen in Freiburg“ vertieft das gleichnamige Projekt mit ungewöhnlichen fotografischen Einblicken in den Gefängnisalltag und gibt Gefangenen der JVA Freiburg Gesicht, Bild und Stimme. Autor*innen berichten aus unterschiedlicher Perspektive über das Leben und Arbeiten innerhalb der JVA Freiburg und widmen sich übergeordneten Themen wie Gefängnisarchitektur, Bewährungshilfe, Täter-Opfer-Ausgleich oder fragen nach dem Sinn von Strafen, sowie nach zeitgemäßen Konzepten für Strafvollzug und Resozialisierung.

Herausgeber*innen: Thomas Hauser, langjähriger Chefredakteur und Herausgeber der Badischen Zeitung, Britt Schilling, Fotografin, Reinhild Dettmer-Finke, Filmemacherin

Für 15 € (zzgl. Versandkosten) ab sofort erhältlich. Sie können das Buch in der Geschäftsstelle der Freiburg Bürgerstiftung abholen. Gerne senden wir es Ihnen auch auf Rechnung zu (18€ incl. Versand und Verpackung).

Das STRAFRAUM-Team
Projektverantwortliche: Britt Schilling (Fotografin) und Reinhild Dettmer-Finke (Filmemacherin und Stiftungsrätin der Freiburger Bürgerstiftung)
Redaktionsleitung Begleitbuch: Thomas Hauser, Journalist und Stiftungsrat
Gestaltung und Konzeption: Julia Benning
JVA Freiburg: Michael Völkel, Gefängnisdirektor, Michael Philippi, Gefängnisseelsorger; Andreas Rothböck, Geschäftsführer Vollzugliches Arbeitswesen (VAW); Dieter Wiedemann, Technischer Leiter VAW, Inhaftierte und viele andere.

Das Projekt wird gefördert von der Baden-Württemberg Stiftung, der Stadt Freiburg, dem Land Baden-Württemberg, der Freiburger Bürgerstiftung, der Strandkorbstiftung sowie Sponsoren.